Der Verein

Schon Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts begann eine kleine Gruppe um den damaligen Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Jakobus, Hans-Theo Schulte, die alte Tradition des Jakobswegs neu zu entdecken und wieder zu beleben. Die Existenz zweier Jakobuskirchen in der Kleinstadt Breckerfeld legt nah, dass der Ort, hier vor allem die aus dem 13. Jahrhundert stammende, seit der Reformation evangelische Jakobuskirche im Mittelalter ein bedeutender Treff- und Sammelpunkt für Jakobspilger aus der Region auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela war. Auch die kleine Pilgergruppe um Pastor Schulte machte sich in Etappen auf den Weg nach Santiago, wo sie 1999 ankam.

Sehr schnell wuchs die Zahl der am Pilgern Interessierten, und unter Einbeziehung der evangelischen Kirchengemeinde, die sich heute Evangelische Jakobus-Kirchengemeinde nennt, entstand eine breite ökumenische Pilgerbewegung. Nach der Pensionierung von Pfarrer Schulte übernahm der evangelische Pfarrer Gunter Urban die geistliche Begleitung der Pilger. In dieser Zeit fanden zahlreiche Pilgerfahrten ins nahe gelegene Sauerland und auf dem fränkischen und schwäbischen Jakobsweg statt. Es fehlte aber eine Organisationsstruktur, mit deren Hilfe die vielfältigen Aktivitäten geplant und koordiniert werden konnten. Deshalb wurde die Gründung eines Vereins ins Auge gefasst.

Im Zuge der Planung von Aktivitäten für das Jahr der europäische Kulturhauptstadt Ruhr, zu der der Ennepe-Ruhr-Kreis und damit auch Breckerfeld gehörte, wurde durch Pfarrer Urban die Gründung des Vereins Jakobusfreunde Breckerfeld vorangetrieben und schließlich im Jahr 2010 auch realisiert. Im Rahmen der Local-Hero-Woche des Kuturhauptstadtjahres fand im Dezember 2010 die feierliche Proklamation der Jakobusfreunde Breckerfeld e.V. bei einer Festveranstaltung in der evangelischen Jakobuskirche im Beisein von Fritz Pleitgen als Kulturhauptstadtdirektor und dem damaligen Breckerfelder Bürgermeister Klaus Baumann statt.

In den Folgejahren stieg die Zahl der Vereinsmitglieder kontinuierlich an. Der Vorstand erstellt regelmäßig ein Jahresprogramm mit ca. 4 Pilgerwanderungen in der Region. Dazu kommt noch die Feier des Jakobustages (25. Juli), der immer im Zusammenhang mit der Breckerfelder Jakobuskirmes am letzten Sonntag im Juli gefeiert wird. Eine wichtige ständige Aufgabe des Vereins ist die Pflege und Auszeichnung der Strecke des Jakobswegs von Hagen-Haspe über Breckerfeld nach Lennep.

Auch mehrtägige Pilgerreisen wurden immer wieder durchgeführt, zunächst etappenweise auf dem Westfälischen Jakobsweg. In den letzten Jahren führten sie in die ostdeutschen Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt, wo auf ökumenischen Pilgerwegen gewandert wurde und die Teilnehmer gleichzeitig bedeutende Kulturstätten (z.B. die Wartburg, Eisleben, Wittenberg, Schulpforta, Merseburg, Naumburg) kennenlernen konnten.