vom 17.bis 20. Oktober 2022 –
Nach drei Jahren Corona-Pause konnten die Jakobusfreunde Breckerfeld endlich ihre lang geplante Pilgerreise antreten. Sie führte diesmal in die Saale-Unstrut-Region, wo entlang der alten Via Regia auch der Jakobsweg führt. Gerade im Herbst erwies sich diese alte Weinbauregion als ideales Ziel. Auf unseren Wanderwegen konnten wir erleben, wie das bunte Laub in den Weinbergen und herrlichen Laubwäldern bei Sonnenschein in seiner vollen Pracht erstrahlte.
Dazu kamen das deftige Essen und der gute Wein in unserer Unterkunft, dem Weinhaus und
Pension „Unstrutpromenade die für die Zufriedenheit der 27
Teilnehmer sorgten.

Beeindruckend waren aber vor allem die steinernen Zeugnisse der christlichen Vergangenheit dieser Region. Schon auf der Hinfahrt machten wir Station beim ehemaligen Zisterzienserkloster St. Marien zur Pforte (gegr. 1137), das nach der Reformation in eine staatliche Eliteschule umgewandelt wurde und unter dem Namen Schulpforte bekannt ist. Wir durften Gelände und Kirche bei laufendem Schulbetrieb besichtigen, wo wir auch auf 43 muntere Konfirmanden trafen.

Weltberühmt als UNESCO-Weltkulturerbe ist der Naumburger Dom
St. Peter und Paul, den wir bei einer sehr engagierten Führung kennen-
lernen durften und dabei der berühmten Stifterfigur der Uta von Naumburg direkt ins Gesicht schauen konnten. Den meis
ten Teilnehmern unbekannt war sicher der 1001-Jahre-alte Kaiserdom St. Johannes und Laurentius in Merseburg, der bis heute „lebt“, denn im Domgarten wurde gerade eine reiche Quittenernte eingeholt. Außerdem wird er von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt, genauso wie der Naumburger Dom von der dortigen Gemeinde.

Beeindruckend ist auch die wuchtige Burg Neuenburg oberhalb von Freyburg, in der im 13. Jahrhundert die Hl. Elisabeth für ein paar Jahre
lebte. Der Blick von oben über die Landschaft ist grandios und der
Spaziergang ins Tal war ein schönes Erlebnis.
Im starken Kontrast zu den mittelalterlichen Zeugnissen der Vergan-
genheit steht der riesige G
eiseltalsee, der erst in den letzten Jahrzehnten aus einem ehemaligen Braunkohletagebau entstanden ist und in dem 5 Dörfer verschwunden sind. Heute ist er ein beliebtes Freizeitgebiet mit Badestränden, Strandcafés und Yachthäfen. Sogar Hausboote kann man dort mieten.
Die 12 km lange Pilgerwanderung entlang des Sees hatte einen meditativen Charakter, ebenso wie die Wanderung entlang des „Steinernen Bilderbuchs“
von 1722, das mitten in den Weinbergen auf in den Fels gehauenen Reliefs überwiegend biblische Geschichten erzählt, die sich auf den Weinba
u beziehen.
Auf der Rückfahrt machten wir noch Zwischenstation in Weimar, wo uns bei einer abwechslungsreichen Stadtführung die Sehenswürdigkeiten der Stadt nähergebracht wurden und wo wir auch interessante Details aus dem Leben von Goethe und Schiller erfuhren.
Auf der ganzen Reise begleitet wurde die Pilgergruppe von unserem Pastor Claus Optenhöfel, der stets die richtigen Worte fand, und von unserem
freundlichen und hilfsbereiten Busfahrer Attila. Auf der Heimreise fuhren wir
einem grandiosen Sonnenuntergang entgegen, der
den westlichen Himmel in ein geradezu mystisches Licht tauchte und ein schöner Ausklang für unsere Reise war.
(Text: Monika Barkley
; Fotos: Siegfried Morhenne)

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